ja, ihr habt richtig gelesen...
Ich habe beschlossen, dass es langsam aber sicher nicht mehr tragbar ist, dieses Blog ständig mit so unmittelalterlichen Dingen wie Vogelhäuschen und Alltagskleidung zuzuspammen (es soll halt doch ein Lager-Blog bleiben, auch wenn außer mir kaum mal jemand Zeit zum Bloggen findet).
Zwar werde ich auch weiterhin den mittelalterlichen Teil meiner Basteleien hier veröffentlichen, für alles andere habe ich mir jetzt aber einen eigenen Blog angelegt, der wahrscheinlich deutlich öfter geupdatet werden wird als dieser hier, weil die Themen eben nicht so stark eingeschränkt sind und ich auch einiges posten kann, was ich mir hier doch lieber verkniffen habe. Wenn ihr möchtet, besucht mich doch mal, ich würde mich freuen: http://carvedinwool.blogspot.com/
Raka
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Sonntag, 23. Oktober 2011
das neue Schultertuch
es hat lange gedauert, aber nach mehreren Monaten (und zwei Vorschauen hier im Blog ;) ) ist das neue Schultertuch zu meiner Gewandung endlich fertig...
Rittersporn- und Rainfarngefärbte 8/4er Schurwolle, in einer Åsle/Dalarna-Variation (wie man es nimmt - entweder Åsle mit F1-Verbindung oder Dalarna mit einer zusätzlichen Schlaufe vorne) in Hin- und Rückreihen gearbeitet, durch die das relativ breite Reihenmuster entsteht.
Die Rittersporn-Wolle waren drei verschiedene Züge aus zwei Färbeaktionen, da ich damals keinen großen Kessel zur Verfügung hatte. Mir gefällt der Effekt mit dem Farbverlauf jedoch ganz gut.
Der Rand ist im Korgen-Stich als umlaufendes sechssträngiges Zopfmuster gearbeitet. Die Idee für das Muster habe ich (mit freundlicher Erlaubnis, danke!) bei Drui geklaut, die Enden sind in kleinen "Taschen" versteckt, die ich in den Kragen mit eingearbeitet habe. Detailphoto vom Muster gab's ja im vorherigen Post schon ;)
Bin echt zufrieden damit, die Mühe hat sich gelohnt... Bis zum nächsten Tuch wird aber wohl eine Weile vergehen, erstmal müssen noch einige andere Dinge fertig und das benötigte Material fehlt auch...
Raka
Rittersporn- und Rainfarngefärbte 8/4er Schurwolle, in einer Åsle/Dalarna-Variation (wie man es nimmt - entweder Åsle mit F1-Verbindung oder Dalarna mit einer zusätzlichen Schlaufe vorne) in Hin- und Rückreihen gearbeitet, durch die das relativ breite Reihenmuster entsteht.
Die Rittersporn-Wolle waren drei verschiedene Züge aus zwei Färbeaktionen, da ich damals keinen großen Kessel zur Verfügung hatte. Mir gefällt der Effekt mit dem Farbverlauf jedoch ganz gut.
Der Rand ist im Korgen-Stich als umlaufendes sechssträngiges Zopfmuster gearbeitet. Die Idee für das Muster habe ich (mit freundlicher Erlaubnis, danke!) bei Drui geklaut, die Enden sind in kleinen "Taschen" versteckt, die ich in den Kragen mit eingearbeitet habe. Detailphoto vom Muster gab's ja im vorherigen Post schon ;)
Bin echt zufrieden damit, die Mühe hat sich gelohnt... Bis zum nächsten Tuch wird aber wohl eine Weile vergehen, erstmal müssen noch einige andere Dinge fertig und das benötigte Material fehlt auch...
Raka
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Samstag, 15. Oktober 2011
Nadelgebundene Zopfmuster
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis das Experiment vorzeigbar wurde... Irgendwie wollte ich dann doch erst alle Problemstellen in den Griff bekommen, bevor ich es hier vorzeige.
Aber nach mehrfachem immer-wieder-aufmachen an verschiedenen Stellen sind jetzt sowohl der Anfang des Flechtmusters und der umlaufende Teil, als auch der Zusammenschluss der beiden Musterenden und das Anschließen der folgenden Reihe annähernd so, wie ich mir das vorgestellt habe:
Grundmuster:
Nachdem ich heute nachmittag fast eine Stunde daran herumgezogen und immer wieder die letzten 20 Maschen aufgetrennt habe, habe ich (mit einigem an Trickserei) auch den Übergang und vor allem das Anfügen der ersten nicht-Muster-Reihe vorzeigbar bekommen:
Erkenntnisse dieses Experimentalstückes:
Raka
Aber nach mehrfachem immer-wieder-aufmachen an verschiedenen Stellen sind jetzt sowohl der Anfang des Flechtmusters und der umlaufende Teil, als auch der Zusammenschluss der beiden Musterenden und das Anschließen der folgenden Reihe annähernd so, wie ich mir das vorgestellt habe:
Grundmuster:
Nachdem ich heute nachmittag fast eine Stunde daran herumgezogen und immer wieder die letzten 20 Maschen aufgetrennt habe, habe ich (mit einigem an Trickserei) auch den Übergang und vor allem das Anfügen der ersten nicht-Muster-Reihe vorzeigbar bekommen:
Erkenntnisse dieses Experimentalstückes:
- nie wieder Projekte mit häufigen Farbwechseln bei mehreren Nadeln im Crossdalby-Stich. Bei jedem Nadelwechsel muss man wieder 'ne Minute herumdröseln, um die zum Weiterarbeiten benötigten Schlaufen aus dem Knüpp herauszubekommen, zu dem sich das Ende automatisch zusammenzieht.
- beim nächsten Mal werden wohl alle drei Farben sich vom Hintergrund unterscheiden, damit das Muster deutlicher hervortritt.
- B-Verbindungsstiche haben DOCH einen praktischen Nutzen - ich hatte das jahrelang bezweifelt, hier wurde es mir jedoch bewiesen. Wenn man die erste Reihe nach dem Musterstreifen wie den Rest in F1-Verbindung arbeitet, werden die Musterfarben stark in die Reihe hineingezogen und das Muster hebt sich kaum heraus. Wenn man statt dessen eine B1-Verbindung nutzt, bekommt man einen klareren Übergang und das Muster hebt sich etwa so stark ab wie am unteren Rand (wo es mit F1 an die Vorreihe angefügt wurde).
Raka
Sonntag, 2. Oktober 2011
... und Teil drei auch noch
da sich der letzte Gürtel gestern nicht mehr photographieren lassen wollte, heute erst die Bilder davon:
Wie gehabt Vorder- und Rückseite. Auftragsarbeit, Muster bei Anneliese Bläse geklaut - auch wenn ich immernoch der Meinung bin, dass das Band in der Galerie bei ihr nicht 9, sondern 11 Musterfäden haben muss vom Photo her... Dadurch sieht meine Umsetzung ein kleines bisschen anders aus, aber... denke, das passt.
Raka
Wie gehabt Vorder- und Rückseite. Auftragsarbeit, Muster bei Anneliese Bläse geklaut - auch wenn ich immernoch der Meinung bin, dass das Band in der Galerie bei ihr nicht 9, sondern 11 Musterfäden haben muss vom Photo her... Dadurch sieht meine Umsetzung ein kleines bisschen anders aus, aber... denke, das passt.
Raka
Gürtelweberei
Während der Woche habe ich immer mal wieder zwischendurch, wenn ich ein paar Minuten Zeit hatte, an meiner neuen Mustermappe für die Kammweben-Workshops im nächsten Jahr gearbeitet. Diese wird natürlich nach und nach immer weiter anwachsen, zur Zeit sind es nur ein paar "gürteltaugliche" einfarbige Muster mit 9 Musterfäden. Diese möchte ich in der Mappe (und demnächst auch auf der HP) von den anderen Mustern trennen, da ein Muster für einen Gürtel doch andere Ansprüche hat als für eine Borte...
Ich hab' versucht, die Muster möglichst sinnvoll zusammen zu gruppieren, also Muster, die aus gleichen/ähnlichen Elementen bestehen auch zusammen auf eine Seite zu packen.
Und da Muster ohne Beispielphotos langweilig sind, habe ich heute zwei weitere davon photographiert, die hier schon 'ne Weile rumliegen, danach streikte leider die Kamera, Rest folgt (jeweils Vorder- und Rückseite):
Auf den Bildern erkennt man recht gut, was ich mit "Ansprüchen an Muster für Gürtel" meinte:
- sieht auf beiden Seiten aus wie geplantes Muster, keine klassische "Rückseite" erkennbar (da Teile des Gürtels normalerweise von beiden Seiten sichtbar sind)
- keine längeren Fäden auf beiden Seiten (jeder Faden immer höchstens 5 Reihen lang auf einer Seite), damit nichts an Schlaufen hängen bleiben und den Gürtel kaputt machen kann)
Der nächste Gürtel ist schon angefangen (für heute reicht es meinem Rücken, da in diese Wohnung kein Webrahmen mehr passt), weitere Musterbriefe werden wohl in den nächsten Wochen (weiterhin nebenbei in kurzen ruhigen Momenten) entstehen...
Raka
Ich hab' versucht, die Muster möglichst sinnvoll zusammen zu gruppieren, also Muster, die aus gleichen/ähnlichen Elementen bestehen auch zusammen auf eine Seite zu packen.
Und da Muster ohne Beispielphotos langweilig sind, habe ich heute zwei weitere davon photographiert, die hier schon 'ne Weile rumliegen, danach streikte leider die Kamera, Rest folgt (jeweils Vorder- und Rückseite):
Auf den Bildern erkennt man recht gut, was ich mit "Ansprüchen an Muster für Gürtel" meinte:
- sieht auf beiden Seiten aus wie geplantes Muster, keine klassische "Rückseite" erkennbar (da Teile des Gürtels normalerweise von beiden Seiten sichtbar sind)
- keine längeren Fäden auf beiden Seiten (jeder Faden immer höchstens 5 Reihen lang auf einer Seite), damit nichts an Schlaufen hängen bleiben und den Gürtel kaputt machen kann)
Der nächste Gürtel ist schon angefangen (für heute reicht es meinem Rücken, da in diese Wohnung kein Webrahmen mehr passt), weitere Musterbriefe werden wohl in den nächsten Wochen (weiterhin nebenbei in kurzen ruhigen Momenten) entstehen...
Raka
Dienstag, 27. September 2011
Vorschau: des Entchens neue Kleider
Da Mitbewohnerin und so ziemlich sämtliche Nachbarn noch im Urlaub, gibt's heut nur miserable Spiegelphotos vom momentanen Stand des Projektes "Grabrekonstruktion Eltville 459".
Mit der Erkenntnis, dass unser Badezimmerspiegel dringend mal geputzt werden müsste - die weiße Fussel über/neben der Fibel war NICHT auf dem Kleid ;)
Metallfunde bis auf die Gürtelschnalle fehlen noch.
Der eigentlich zum Kleid gehörende Gürtel mit dem "richtigen" Bronzeschnallenreplikat war leider irgendwie gerade nicht auffindbar, also musste erstmal der mit der Alterdinger Greifenschnalle (immerhin richtiges Jahrhundert... ;) ) herhalten. Wobei der Gürtel ausnehmend gut zum Kleid passt, wie ich feststellen musste - vielleicht mache ich mir da nochmal so einen ähnlichen dazu...
Die kleine Drahtfibel am Ausschnitt soll nur die Tragweise und den Grund für diese Ausschnittform verdeutlichen - da kommen zwei Almandinrosettenscheibenfibel-Rekonstruktionen hin. Deshalb auch die Länge des senkrechten Ausschnitt-Teils. Wahlweise kann dann auch eine Fibel auf der Höhe getragen werden wo auf dem Bild die Drahtfibel sitzt und die zweite zum Verschließen eines Schultertuches verwendet werden - je nach Wetter und Anlass ;)
Die Ärmelkonstruktion ist ebenfalls Absicht, wie die Ausschnittkonstruktion eine Interpretation der Metallfunde: Ärmel bis zum Handgelenk würden sich mit dem massiven Kolbenarmreifen verhaken, und bei direkt neben diesem liegende Ärmelabschlussborten würde beides nicht so zur Geltung kommen. Komplett kurze Ärmel würden aber je nach Witterung sehr unpraktisch sein. Deshalb diese Kombination aus halblang und bis auf die Handfläche.
Auf das Kleid kommen noch kammgewebte Borten - mangels Mustergewebe-Funden vor dem 9. Jahrhundert Einzugsmuster mit kleinen Ripstechnik-Elementen (bereits für Hallstatt nachgewiesen). Hätte ja gerne Dreifarbentechnik-Borte draufgepackt (weil's einfach zu viel Spaß beim Weben macht), aber da gibt es außerhalb Litauens und vorm Hochmittelalter auch keine Belege... Und wenn schon Reko, dann richtig ;)
Fleißig weiterwerkelnde Grüße,
Raka
Mit der Erkenntnis, dass unser Badezimmerspiegel dringend mal geputzt werden müsste - die weiße Fussel über/neben der Fibel war NICHT auf dem Kleid ;)
Metallfunde bis auf die Gürtelschnalle fehlen noch.
Der eigentlich zum Kleid gehörende Gürtel mit dem "richtigen" Bronzeschnallenreplikat war leider irgendwie gerade nicht auffindbar, also musste erstmal der mit der Alterdinger Greifenschnalle (immerhin richtiges Jahrhundert... ;) ) herhalten. Wobei der Gürtel ausnehmend gut zum Kleid passt, wie ich feststellen musste - vielleicht mache ich mir da nochmal so einen ähnlichen dazu...
Die kleine Drahtfibel am Ausschnitt soll nur die Tragweise und den Grund für diese Ausschnittform verdeutlichen - da kommen zwei Almandinrosettenscheibenfibel-Rekonstruktionen hin. Deshalb auch die Länge des senkrechten Ausschnitt-Teils. Wahlweise kann dann auch eine Fibel auf der Höhe getragen werden wo auf dem Bild die Drahtfibel sitzt und die zweite zum Verschließen eines Schultertuches verwendet werden - je nach Wetter und Anlass ;)
Die Ärmelkonstruktion ist ebenfalls Absicht, wie die Ausschnittkonstruktion eine Interpretation der Metallfunde: Ärmel bis zum Handgelenk würden sich mit dem massiven Kolbenarmreifen verhaken, und bei direkt neben diesem liegende Ärmelabschlussborten würde beides nicht so zur Geltung kommen. Komplett kurze Ärmel würden aber je nach Witterung sehr unpraktisch sein. Deshalb diese Kombination aus halblang und bis auf die Handfläche.
Auf das Kleid kommen noch kammgewebte Borten - mangels Mustergewebe-Funden vor dem 9. Jahrhundert Einzugsmuster mit kleinen Ripstechnik-Elementen (bereits für Hallstatt nachgewiesen). Hätte ja gerne Dreifarbentechnik-Borte draufgepackt (weil's einfach zu viel Spaß beim Weben macht), aber da gibt es außerhalb Litauens und vorm Hochmittelalter auch keine Belege... Und wenn schon Reko, dann richtig ;)
Fleißig weiterwerkelnde Grüße,
Raka
Nachwuchs im Nadel-Zoo
Ich glaube, ich habe eine Lösung für das Problem mit dem fehlenden Ausschnitt-Nähgarn gefunden... Habe den ganzen Abend Nähte aufgetrennt an den Ärmeln, mit schwarzem Baumwollgarn (auch wenn es mich tierisch ärgert, dass das ganze jetzt nicht mehr so schön "a" ist wie vorher) wieder zusammen genäht und jetzt wieder genug von dem grünen Garn über um das Kleid fertig zusammenzunähen. Update folgt vermutlich morgen.
Bis dahin ein Photo von meiner "Nebenbeibeschäftigung" aus der Mittagspause heute:
Bei der letzten gemeinsamen Veranstaltung hat Sally einen Nadelrohling aus Horn in meiner Truhe vergessen, dem nur noch ein Loch fehlte... Bei meinem chronischen Nadelmangel (der zur Zeit mal wieder besonders extrem ist, habe nicht mal halb so viele wie ich bräuchte) war der einfach zu verlockend, also kurzerhand Messer gezückt und fertig.
Mit auf dem Bild: die erste Hornnadel, die Sally mir geschnitzt hat, als Beweis, dass das nicht die selbe Nadel ist, die Bronzenadel, die Sally mir zum Geburtstag geschenkt hat, und die Hornnadel, die ich mir in BüBu morgens spontan geschnitzt habe weil ich nicht genug Nadeln für Sallys Socken hatte.
Lustigerweise sind die Bronzenadel und die schwarze Hornnadel (der obere Teil ist übrigens, auf dem Photo schwer zu erkennen, halb durchsichtig) zur Zeit meine Lieblings-Nadelkombination für Spiraltechnik- würde man vom Größenunterschied nicht denken, aber die beiden wiegen nahezu das gleiche. Irgendwas muss ich mir jedoch noch wegen der unterschiedlichen Öhrgrößen überlegen, wie auf dem Bild unschwer zu erkennen arbeite ich sehr gerne mit 7er Mehrfacheinzügen, und mehr als 3er sind mit der Bronzenadel einfach nicht drin...
Raka
Bis dahin ein Photo von meiner "Nebenbeibeschäftigung" aus der Mittagspause heute:
Bei der letzten gemeinsamen Veranstaltung hat Sally einen Nadelrohling aus Horn in meiner Truhe vergessen, dem nur noch ein Loch fehlte... Bei meinem chronischen Nadelmangel (der zur Zeit mal wieder besonders extrem ist, habe nicht mal halb so viele wie ich bräuchte) war der einfach zu verlockend, also kurzerhand Messer gezückt und fertig.
Mit auf dem Bild: die erste Hornnadel, die Sally mir geschnitzt hat, als Beweis, dass das nicht die selbe Nadel ist, die Bronzenadel, die Sally mir zum Geburtstag geschenkt hat, und die Hornnadel, die ich mir in BüBu morgens spontan geschnitzt habe weil ich nicht genug Nadeln für Sallys Socken hatte.
Lustigerweise sind die Bronzenadel und die schwarze Hornnadel (der obere Teil ist übrigens, auf dem Photo schwer zu erkennen, halb durchsichtig) zur Zeit meine Lieblings-Nadelkombination für Spiraltechnik- würde man vom Größenunterschied nicht denken, aber die beiden wiegen nahezu das gleiche. Irgendwas muss ich mir jedoch noch wegen der unterschiedlichen Öhrgrößen überlegen, wie auf dem Bild unschwer zu erkennen arbeite ich sehr gerne mit 7er Mehrfacheinzügen, und mehr als 3er sind mit der Bronzenadel einfach nicht drin...
Raka
Montag, 26. September 2011
... und endlich läuft die Kamera!
Nachdem ich umzugsbedingt die letzten Augustwochen keine Zeit hatte und den September über nach dem Umzug die Kamera nicht mehr wollte, kommt hier jetzt endlich mal wieder wieder ein Update...
Das Kleid aus dem Frauenmantel-gefärbten Stoff ist so gut wie fertig, es fehlt nur noch der Ausschnitt - leider fehlt jetzt auch das passend dazu gefärbte Nähgarn, es reichte nicht ganz... Eigentlich sollten davon Photos on, sobald die Kamera wieder läuft, aber nun muss erstmal Ersatzgarn gefunden werden.
Statt dessen habe ich die letzten drei Tage quasi durchgenadelt. Das Schultertuch aus der Rittersporn-gefärbten Wolle im Åsle-Stich ist fast fertig, es fehlt nur noch die Umrandung. Auch drei gelb-grüne Gürtel (einer davon eine Auftragsarbeit) warten nur noch darauf, photographiert zu werden... folgt alles in den nächsten Tagen.
Heute musste ich erstmal feiern, dass die Kamera wieder läuft. Die Schritt-für-Schritt-Photos für die erste von vier Socken-Konstruktionsmethoden (eine der beiden Methoden den Uppsala-Fund nachzuarbeiten) sind fertig - und das dazugehörige Beispielprojekt mittlerweile auch:
Krapp- und Blauholzfärbung, Korgen-Stich, ca Größe 21 ;) Wenn jemand ein Kind kennt, dem sie passen könnten, mache ich gerne noch einen zweiten dazu. Die Konstruktionsmethode mit den zwei aneinandergenähten Anfängen lud einfach dazu ein, mit beiden Farben spiralförmig weiterzuarbeiten. Der Effekt gefällt mir sehr gut, vom Arbeiten her werde ich aber für die "richtigen" Projekte auf jeden Fall bei der norwegischen Methode bleiben.
Beispielprojekte mit Schritt-für-Schritt-Photos für die gängigere Art, Uppsala zu arbeiten und für die norwegische Methode werden hoffentlich diese Woche noch fertig, sofern mir nichts dazwischen kommt. Jetzt funktioniert die Kamera ja wieder, da ist die Motivation gleich wieder da...^^
Raka
PS: Empfohlene Musik für die Wartezeit:
Das Kleid aus dem Frauenmantel-gefärbten Stoff ist so gut wie fertig, es fehlt nur noch der Ausschnitt - leider fehlt jetzt auch das passend dazu gefärbte Nähgarn, es reichte nicht ganz... Eigentlich sollten davon Photos on, sobald die Kamera wieder läuft, aber nun muss erstmal Ersatzgarn gefunden werden.
Statt dessen habe ich die letzten drei Tage quasi durchgenadelt. Das Schultertuch aus der Rittersporn-gefärbten Wolle im Åsle-Stich ist fast fertig, es fehlt nur noch die Umrandung. Auch drei gelb-grüne Gürtel (einer davon eine Auftragsarbeit) warten nur noch darauf, photographiert zu werden... folgt alles in den nächsten Tagen.
Heute musste ich erstmal feiern, dass die Kamera wieder läuft. Die Schritt-für-Schritt-Photos für die erste von vier Socken-Konstruktionsmethoden (eine der beiden Methoden den Uppsala-Fund nachzuarbeiten) sind fertig - und das dazugehörige Beispielprojekt mittlerweile auch:
Krapp- und Blauholzfärbung, Korgen-Stich, ca Größe 21 ;) Wenn jemand ein Kind kennt, dem sie passen könnten, mache ich gerne noch einen zweiten dazu. Die Konstruktionsmethode mit den zwei aneinandergenähten Anfängen lud einfach dazu ein, mit beiden Farben spiralförmig weiterzuarbeiten. Der Effekt gefällt mir sehr gut, vom Arbeiten her werde ich aber für die "richtigen" Projekte auf jeden Fall bei der norwegischen Methode bleiben.
Beispielprojekte mit Schritt-für-Schritt-Photos für die gängigere Art, Uppsala zu arbeiten und für die norwegische Methode werden hoffentlich diese Woche noch fertig, sofern mir nichts dazwischen kommt. Jetzt funktioniert die Kamera ja wieder, da ist die Motivation gleich wieder da...^^
Raka
PS: Empfohlene Musik für die Wartezeit:
Montag, 8. August 2011
Standardfärbungen ohne Standardfarben
Da hatte ich mir so gedacht, versuche ich es mal mit den Färbedrogen, die alle anderen auch nehmen, und hab zusammen mit Sally kiloweise Rainfarn, Walnüsse und Birkenblätter gesammelt... Aber irgendwie kamen (wie man das von mir halt irgendwie immer so kennt...) mal wieder ganz andere Farbtöne raus.
Zuerst kamen die Nüsse. Bei anderen habe ich wunderschöne beige- bis schokoladenbraun-Töne gesehen... Bei mir wurde es orange. Außerdem dunkelte die Farbe unter Sauerstoffeinwirkung deutlich nach, weshalb ich beide Züge doppelt gefärbt und dazwischen nachdunkeln lassen habe. Nach dem Trocknen und Spülen ist es immerhin noch zu einem Orangebraun nachgedunkelt... 1. und 2. Zug je 200g.
Dann der Rainfarn. Man muss sagen, sehr ergiebig... Der Sud war irgendwie nicht tot zu kriegen, insgesamt hab ich 1,2kg Garn damit gefärbt. Zuerst gab's jede Menge leuchtendes hellgelb.
Dann begann der Krieg. Raka gegen das Eisensulfat... Da es bei der Frauenmantelfärbung so intensiv war, dass ich den Sud verdünnen musste bevor ich den Stoff dazu geben konnte (!), habe ich diesmal statt 3% nur 2% des Wollgewichts hinzugegeben. Es tat sich - gar nichts. Also nochmal 2%. Es tat sich - gar nichts. Nochmal pi mal Daumen die gleiche Menge - immer noch keine Reaktion, die Wolle war nach 20min immer noch genauso gelb wie vorher. Am Ende war ich bei geschätzten 15% - und nachdem die Wolle da anderthalb Stunden drin schwamm, wurde sie irgendwann grün. Naja, zumindest sollte es wohl grün sein. Erinnert eher ein bisschen an das Grau der NVA-Uniformen ;) Bild von der noch feuchten Wolle leider auf Grund der Lichtverhältnisse deutlich heller als Original, Sonne gibt's hier heute nicht...
Was ich mit 400g davon anfangen woll, weiß ich selber noch nicht... Irgendwie war es dann so spät, dass ich frustiert einfach im Bett verschwunden bin.
Heute morgen sah ich dann den ausgekühlten Sud da stehen, und es überkam mich... Ich habe nochmal einen kleinen Strang des gelben Wollhaufens (was soll ich mit 800g gelber Wolle?) reingeschmissen, und plötzlich hatte ich genau das, was ich haben wollte... Moosgrüne Wolle! Auch hier Bild wieder deutlich heller (und zusätzlich gelber) und Wolle noch nass.
Da mir die Farbe gut gefiel, flogen nochmal 100g hinterher... Auch die Farbe wurde super.
Was auch immer mir diese Ergebnisse sagen wollten... Von meinen frisch bestellten 1500g Wolle ist kaum noch was weiß, zusätzlich schwimmen jetzt noch immer abwechselnd zwei Züge à 200g im Walnusssud und dürfen zwischendurch immer wieder an der Luft nachdunkeln... Photos folgen (hoffentlich mit besseren Photos der Rainfarnfarben) in den nächsten Tagen, wenn alles getrocknet ist...
Raka
Zuerst kamen die Nüsse. Bei anderen habe ich wunderschöne beige- bis schokoladenbraun-Töne gesehen... Bei mir wurde es orange. Außerdem dunkelte die Farbe unter Sauerstoffeinwirkung deutlich nach, weshalb ich beide Züge doppelt gefärbt und dazwischen nachdunkeln lassen habe. Nach dem Trocknen und Spülen ist es immerhin noch zu einem Orangebraun nachgedunkelt... 1. und 2. Zug je 200g.
Dann der Rainfarn. Man muss sagen, sehr ergiebig... Der Sud war irgendwie nicht tot zu kriegen, insgesamt hab ich 1,2kg Garn damit gefärbt. Zuerst gab's jede Menge leuchtendes hellgelb.
Dann begann der Krieg. Raka gegen das Eisensulfat... Da es bei der Frauenmantelfärbung so intensiv war, dass ich den Sud verdünnen musste bevor ich den Stoff dazu geben konnte (!), habe ich diesmal statt 3% nur 2% des Wollgewichts hinzugegeben. Es tat sich - gar nichts. Also nochmal 2%. Es tat sich - gar nichts. Nochmal pi mal Daumen die gleiche Menge - immer noch keine Reaktion, die Wolle war nach 20min immer noch genauso gelb wie vorher. Am Ende war ich bei geschätzten 15% - und nachdem die Wolle da anderthalb Stunden drin schwamm, wurde sie irgendwann grün. Naja, zumindest sollte es wohl grün sein. Erinnert eher ein bisschen an das Grau der NVA-Uniformen ;) Bild von der noch feuchten Wolle leider auf Grund der Lichtverhältnisse deutlich heller als Original, Sonne gibt's hier heute nicht...
Was ich mit 400g davon anfangen woll, weiß ich selber noch nicht... Irgendwie war es dann so spät, dass ich frustiert einfach im Bett verschwunden bin.
Heute morgen sah ich dann den ausgekühlten Sud da stehen, und es überkam mich... Ich habe nochmal einen kleinen Strang des gelben Wollhaufens (was soll ich mit 800g gelber Wolle?) reingeschmissen, und plötzlich hatte ich genau das, was ich haben wollte... Moosgrüne Wolle! Auch hier Bild wieder deutlich heller (und zusätzlich gelber) und Wolle noch nass.
Da mir die Farbe gut gefiel, flogen nochmal 100g hinterher... Auch die Farbe wurde super.
Was auch immer mir diese Ergebnisse sagen wollten... Von meinen frisch bestellten 1500g Wolle ist kaum noch was weiß, zusätzlich schwimmen jetzt noch immer abwechselnd zwei Züge à 200g im Walnusssud und dürfen zwischendurch immer wieder an der Luft nachdunkeln... Photos folgen (hoffentlich mit besseren Photos der Rainfarnfarben) in den nächsten Tagen, wenn alles getrocknet ist...
Raka
Montag, 1. August 2011
MPS BüBu und viel Bastelei
Irgendwie ist das MPS ja in den letzten Jahren eines der liebsten Lästerobjekte der Mittelalterszene geworden - gleich nach Flokatibarbaren und Steckstühlen. Das liegt wohl daran, dass manche Leute immernoch nicht wahrhaben wollen, dass es sich dabei um keinen Mittelaltermark handelt - sicher, wäre es einer, wäre er Mist, da muss ich wohl zustimmen. Wenn man allerdings realisiert, dass es sich bei der Veranstaltungsserie um ein Festival handelt, das primär auf Musik, Gaukelei und allgemeine, nicht-mittelalterliche Bespaßung der phantasievollen Art ausgelegt ist... Dann sieht es plötzlich ganz anders aus. Wenn man nicht die ganze Zeit sammelt was es zu einem schlechten "Markt" macht, sondern sich auf diese eben ganz andere Veranstaltungsform einlässt fängt es einfach an, Spaß zu machen... Deswegen werden wir uns die anderthalb Wochen Dauerlagern in Bückeburg auch nicht verbieten lassen.
Es hat, wie schon im vergangenen Jahr, wahnsinnig Spaß gemacht. Wir hatten wahnsinnig tolle Nachbarn, bei denen wir ganz unbedingt demnächst mal vorbeischauen müssen (an dieser Stelle ein großes DANKE an alle Lagermitglieder für 10 wundervolle Tage und für die Hilfe beim Ratten einfangen während der Woche), natürlich waren auch wieder ziemlich viele alte Bekannte da, ohne die es vermutlich ebenfalls nur halb so lustig geworden wäre - auch an euch alle ein herzliches Dankeschön!
Es gab mal wieder viel, viel Chaos, viel Zeit zum Basteln, dutzende tolle neue Bekanntschaften, wie sich das halt für eine gute Veranstaltung gehört... Gleich am ersten Tag habe ich vier spontane Nadelbinde-Kurse gegeben, sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen, und viel über diverse historische Handarbeiten gefachsimpelt - irgendwie ist man doch jedes Mal überrascht, wie viele Leute auf dem MPS rumrennen und sich sonst ernsthaft mit Mittelalter beschäftigen, einfach auf Grund der eingangs erwähnten Problematik. Nebenbei gab's das ganze erste Wochenende fleißiges Projektbeenden - Sallys Wintersocken sind endlich fertig (leider schon von ihm einkassiert, deswegen keine Photos), die pinke Mütze auch, meine kleine Tasche hat endlich einen Knopf, und aus den Wollresten von Sallys Socken gabs noch eine kleine Handytasche...
Außerdem hat Sally uns samstags bei Mario noch eine wunderschöne Grillgabel geschmiedet (vielleicht mag er ja die Tage mal ein Photo davon hochladen) und ich mir eine schööööne neue Hornnadel geschnitzt, die ich leider grad in meiner großen Marktkiste nicht wiederfinde. Zum krönenden Abschluss des Wochenendes wurde ich dann noch von Jürgen einen guten halben Meter, vielleicht auch etwas mehr, leichter gemacht ;)
Während der Woche weitere Nadelbindekurse, ein gemütlicher Ausflug ins Bergbad und viel Entspannung, leider auch eine schlechte Nachricht... Meiner süßen kleinen Isolde ist das kühle Wetter wohl nicht so gut bekommen... Ruhe in Frieden, kleine Kuschelzicke!
Das zweite Wochenende stand dann nach dem Nadelwahn wieder im Zeichen des Webens. Die pinke Zumutung, die mich schon so lange nervte, ist endlich beendet (wurde zwar nur etwas über ein Meter, aber naja... vielleicht kann mans ja mal irgendwann gebrauchen.
Sally musste mir dazu ganz schnell ein Webschwert (naja, eher ein "Websax" ;) ) schnitzen, damit ich endlich nicht mehr improvisieren muss sondern was vernünftiges dazu habe... Arbeitet sich wunderbar damit! Stabiles Buchenholz, dürfte deutlich länger halten als die Bambus-Essstäbchen, die ich sonst meistens dazu zweckentfremdet habe...
Und kaum war der Kamm frei, konnte ich nicht anders... LITAUISCHE DREIFARBENTECHNIK! Die hat's mir einfach angetan, es macht einfach zu viel Spaß mit den dutzenden Varianten... Krapp-Hintergrund und weißer und Rittersporn-Muster, leider der Unterschied zwischen den Musterfarben auf den Bildern nicht so gut zu erkennen...
Das war's dann so weit von mir... Ich wende mich dann mal weiter den in der vergangenen Woche zusammengesammelten Färbepflanzen zu - Rainfarn und Moorbirke trocknen schon brav vor sich hin, die Walnüsse wandern wohl heut noch in die Färbewanne...
Lieben Gruß,
Raka
(die übrigens vergangene Woche erfahren hat, dass sie ab September im fernen Ausland, in Bayern, wohnen wird...)
Es hat, wie schon im vergangenen Jahr, wahnsinnig Spaß gemacht. Wir hatten wahnsinnig tolle Nachbarn, bei denen wir ganz unbedingt demnächst mal vorbeischauen müssen (an dieser Stelle ein großes DANKE an alle Lagermitglieder für 10 wundervolle Tage und für die Hilfe beim Ratten einfangen während der Woche), natürlich waren auch wieder ziemlich viele alte Bekannte da, ohne die es vermutlich ebenfalls nur halb so lustig geworden wäre - auch an euch alle ein herzliches Dankeschön!
Es gab mal wieder viel, viel Chaos, viel Zeit zum Basteln, dutzende tolle neue Bekanntschaften, wie sich das halt für eine gute Veranstaltung gehört... Gleich am ersten Tag habe ich vier spontane Nadelbinde-Kurse gegeben, sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen, und viel über diverse historische Handarbeiten gefachsimpelt - irgendwie ist man doch jedes Mal überrascht, wie viele Leute auf dem MPS rumrennen und sich sonst ernsthaft mit Mittelalter beschäftigen, einfach auf Grund der eingangs erwähnten Problematik. Nebenbei gab's das ganze erste Wochenende fleißiges Projektbeenden - Sallys Wintersocken sind endlich fertig (leider schon von ihm einkassiert, deswegen keine Photos), die pinke Mütze auch, meine kleine Tasche hat endlich einen Knopf, und aus den Wollresten von Sallys Socken gabs noch eine kleine Handytasche...
Außerdem hat Sally uns samstags bei Mario noch eine wunderschöne Grillgabel geschmiedet (vielleicht mag er ja die Tage mal ein Photo davon hochladen) und ich mir eine schööööne neue Hornnadel geschnitzt, die ich leider grad in meiner großen Marktkiste nicht wiederfinde. Zum krönenden Abschluss des Wochenendes wurde ich dann noch von Jürgen einen guten halben Meter, vielleicht auch etwas mehr, leichter gemacht ;)
Während der Woche weitere Nadelbindekurse, ein gemütlicher Ausflug ins Bergbad und viel Entspannung, leider auch eine schlechte Nachricht... Meiner süßen kleinen Isolde ist das kühle Wetter wohl nicht so gut bekommen... Ruhe in Frieden, kleine Kuschelzicke!
Das zweite Wochenende stand dann nach dem Nadelwahn wieder im Zeichen des Webens. Die pinke Zumutung, die mich schon so lange nervte, ist endlich beendet (wurde zwar nur etwas über ein Meter, aber naja... vielleicht kann mans ja mal irgendwann gebrauchen.
Sally musste mir dazu ganz schnell ein Webschwert (naja, eher ein "Websax" ;) ) schnitzen, damit ich endlich nicht mehr improvisieren muss sondern was vernünftiges dazu habe... Arbeitet sich wunderbar damit! Stabiles Buchenholz, dürfte deutlich länger halten als die Bambus-Essstäbchen, die ich sonst meistens dazu zweckentfremdet habe...
Und kaum war der Kamm frei, konnte ich nicht anders... LITAUISCHE DREIFARBENTECHNIK! Die hat's mir einfach angetan, es macht einfach zu viel Spaß mit den dutzenden Varianten... Krapp-Hintergrund und weißer und Rittersporn-Muster, leider der Unterschied zwischen den Musterfarben auf den Bildern nicht so gut zu erkennen...
Das war's dann so weit von mir... Ich wende mich dann mal weiter den in der vergangenen Woche zusammengesammelten Färbepflanzen zu - Rainfarn und Moorbirke trocknen schon brav vor sich hin, die Walnüsse wandern wohl heut noch in die Färbewanne...
Lieben Gruß,
Raka
(die übrigens vergangene Woche erfahren hat, dass sie ab September im fernen Ausland, in Bayern, wohnen wird...)
Dienstag, 12. Juli 2011
Klinikergebnisse Woche 4-7 und was danach noch kam...
Leider war die Kamera, mit der ich sonst die Photos hier mache, direkt nach meinem Klinikaufenthalt drei Wochen im Urlaub, daher jetzt ein kollektives Update der letzten sechs Wochen ;)
Das neue Unterkleid für meine Grabrekonstruktion nach Eltville - wunderbares Bauernleinen, das ich in einem der Tauschgeschäfte vor zwei Monaten für einen Gürtel bekommen hab :) Das Leinen reicht noch für ein zweites, die Zeit zur Zeit leider nicht... Wie man es von mir kennt, natürlich komplett handgenäht und extra stabil umgesäumt, damit das auch ja mindestens 5 Jahre hält *grins*
Die Körbe aus dem letzten Post haben mittlerweile einen wetterfesten Anstrich bekommen, damit sie auch verregnete Märkte unbeschadet überstehen...
Den wirklich letzten Rest des gräßlichen Pink (leider reichte die Mütze wohl nicht zur Vernichtung) habe ich in eine 11-Musterfaden-Borte verwandelt, die leider überhaupt nicht so geworden ist, wie ich es gern gehabt hätte...
Mit dem Rest Ritterspornfärbung habe ich ein dreieckiges Schultertuch in einer °Asle/Dalarna-Variation begonnen...
Und dann ging, sobald ich zu Hause war, der Färbewahn los. (Alle folgenden Färbungen mit einer Kaltbeize aus essigsaurer Tonerde)
Zuerst der größenwahnsinnige Ansatz von 750g Krapp-Kaltfärbung. Zur Erinnerung: Die 500g beim letzten Mal gaben schon 800g Wolle in zwei Zügen. Darüber konnten die Mengen dieses Mal nur lachen...
Der erste Zug gab schon 600g, davon 200g dünnes Garn (333m/100g) und 400g von meinem Standardgarn (200m/100g). Wird vermutlich als Schultertuch und als Borten auf meinem neuen Kleid (siehe nächste Färbereihe) enden...
Der zweite und dritte Zug waren jeweils ein großes Knäul (noch nicht gewogen) Milchschaf-Kardenband zum Überfärben mit verschiedenen Gelbfärbern. Dazu ebenfalls später mehr und leider keine Zwischenphotos.
Der vierte Zug wollte mich verarschen und wurde plötzlich eher graubraun als rot... Auf dem Bild ein Knäul vom ersten Zug als Vergleich. Trotzdem eine sehr schöne Farbe, wird wohl vermutlich als Socken zu meiner Grabrekonstruktion enden. Insgesamt 200g des 8/4er "Standardgarns".
Der fünfte Zug wurde ähnlich wie der vierte, nur heller - weiterhin kein Zusammenhang mit Rot erkennbar, wieder 200g 8/4er. Danach war zwar immernoch Farbe im Sud (irgendwie nicht totzukriegen, das Zeuch), nach über zwei Wochen im Garten begann das Zeuch jedoch leider ziemlich unappetitlich zu riechen und lustige Inseln zu bilden, so dass ich dann lieber nix mehr nachgeworfen habe ;)
Während die Kaltfärbung so vor sich hin zog, flogen in den Heißfärbe-Kessel diverse andere Ansätze.
Meine erste Stofffärbung war ein voller Erfolg - richtig schöne, kräftige Farben (längst nicht so blass wie es auf dem Photo leider aussieht) und nahezu fleckenlos. Ganz leichtes Schleiertuch (ca 145g/m²) und eine Mischung aus frischem und getrocknetem Frauenmantel (beides aus dem Garten meiner Eltern zusammengeräubert), weil der getrocknete doch noch zu wenig für die geplante Stoffmenge war. Einen ca 40cm breiten Stoffstreifen habe ich gelb gelassen, der Rest wurde mit Eisensulfat zu einem hübschen olivgrün weiterentwickelt (ebenfalls ein "Erstlingswerk", bisher hatte ich ja nur mit Pottasche weiterentwickelt). Der Stoff ist bereits zugeschnitten und die Längsteile alle umgesäumt - das wird das Überkleid passend zum eingangs erwähnten Unterkleid.
In den Frauenmantel-Sud flogen danach der zweite Zug Krapp und ein weiteres, kleineres Stück weißes Milchschaf-Kardenband. Da die krappgefärbte Wolle nicht vorher gespült war, wurde beides irgendwie orange, das kleine allerdings etwas gelber.
Da die Wolle für's oben gezeigte Schultertuch lange nicht reichte, folgen nochmal 250g Wolle in ebenso viel Ritterspornblütensud. Jetzt kann's fleißig weiter gehen, farblich zum neuen Wollkleid passen tut das ganze nämlich erfreulicherweise auch noch!
Zu guter Letzt musste dann noch ein weiteres Experiment sein - die Brombeeren wucherten zu sehr, da mussten dringend 400g Blätter runter... *unschuldig pfeif*
200g Wolle waren darauf aber wohl leider etwas viel, daher gab es diesmal nur ein relativ helles Gelb. Das allerdings leuchtet so sehr, dass ich das Experiment auf jeden Fall nochmal wiederholen muss - ich denke, da lassen sich richtig knallige Farben erzielen... Auf jeden Fall etwas, was ganz oben mit auf meine Lieblings-Färbepflanzen-Liste kommt, gleich neben den Frauenmantel - beides richtig schöne Farben und sehr angenehm und schnell zu ernten. Kein Vergleich mit z.B. Rindenfärbungen, bei denen man stundenlang schält und dann immernoch erst 50g hat, die für nix ausreichen...
Alles in allem einige sehr konstuktive Wochen, die viel Spaß gemacht haben... Und wie immer noch kiloweise Projekte offen, langweilig wird es da glaube ich nicht so schnell werden!
Raka
Das neue Unterkleid für meine Grabrekonstruktion nach Eltville - wunderbares Bauernleinen, das ich in einem der Tauschgeschäfte vor zwei Monaten für einen Gürtel bekommen hab :) Das Leinen reicht noch für ein zweites, die Zeit zur Zeit leider nicht... Wie man es von mir kennt, natürlich komplett handgenäht und extra stabil umgesäumt, damit das auch ja mindestens 5 Jahre hält *grins*
Die Körbe aus dem letzten Post haben mittlerweile einen wetterfesten Anstrich bekommen, damit sie auch verregnete Märkte unbeschadet überstehen...
Den wirklich letzten Rest des gräßlichen Pink (leider reichte die Mütze wohl nicht zur Vernichtung) habe ich in eine 11-Musterfaden-Borte verwandelt, die leider überhaupt nicht so geworden ist, wie ich es gern gehabt hätte...
Mit dem Rest Ritterspornfärbung habe ich ein dreieckiges Schultertuch in einer °Asle/Dalarna-Variation begonnen...
Und dann ging, sobald ich zu Hause war, der Färbewahn los. (Alle folgenden Färbungen mit einer Kaltbeize aus essigsaurer Tonerde)
Zuerst der größenwahnsinnige Ansatz von 750g Krapp-Kaltfärbung. Zur Erinnerung: Die 500g beim letzten Mal gaben schon 800g Wolle in zwei Zügen. Darüber konnten die Mengen dieses Mal nur lachen...
Der erste Zug gab schon 600g, davon 200g dünnes Garn (333m/100g) und 400g von meinem Standardgarn (200m/100g). Wird vermutlich als Schultertuch und als Borten auf meinem neuen Kleid (siehe nächste Färbereihe) enden...
Der zweite und dritte Zug waren jeweils ein großes Knäul (noch nicht gewogen) Milchschaf-Kardenband zum Überfärben mit verschiedenen Gelbfärbern. Dazu ebenfalls später mehr und leider keine Zwischenphotos.
Der vierte Zug wollte mich verarschen und wurde plötzlich eher graubraun als rot... Auf dem Bild ein Knäul vom ersten Zug als Vergleich. Trotzdem eine sehr schöne Farbe, wird wohl vermutlich als Socken zu meiner Grabrekonstruktion enden. Insgesamt 200g des 8/4er "Standardgarns".
Der fünfte Zug wurde ähnlich wie der vierte, nur heller - weiterhin kein Zusammenhang mit Rot erkennbar, wieder 200g 8/4er. Danach war zwar immernoch Farbe im Sud (irgendwie nicht totzukriegen, das Zeuch), nach über zwei Wochen im Garten begann das Zeuch jedoch leider ziemlich unappetitlich zu riechen und lustige Inseln zu bilden, so dass ich dann lieber nix mehr nachgeworfen habe ;)
Während die Kaltfärbung so vor sich hin zog, flogen in den Heißfärbe-Kessel diverse andere Ansätze.
Meine erste Stofffärbung war ein voller Erfolg - richtig schöne, kräftige Farben (längst nicht so blass wie es auf dem Photo leider aussieht) und nahezu fleckenlos. Ganz leichtes Schleiertuch (ca 145g/m²) und eine Mischung aus frischem und getrocknetem Frauenmantel (beides aus dem Garten meiner Eltern zusammengeräubert), weil der getrocknete doch noch zu wenig für die geplante Stoffmenge war. Einen ca 40cm breiten Stoffstreifen habe ich gelb gelassen, der Rest wurde mit Eisensulfat zu einem hübschen olivgrün weiterentwickelt (ebenfalls ein "Erstlingswerk", bisher hatte ich ja nur mit Pottasche weiterentwickelt). Der Stoff ist bereits zugeschnitten und die Längsteile alle umgesäumt - das wird das Überkleid passend zum eingangs erwähnten Unterkleid.
In den Frauenmantel-Sud flogen danach der zweite Zug Krapp und ein weiteres, kleineres Stück weißes Milchschaf-Kardenband. Da die krappgefärbte Wolle nicht vorher gespült war, wurde beides irgendwie orange, das kleine allerdings etwas gelber.
Da die Wolle für's oben gezeigte Schultertuch lange nicht reichte, folgen nochmal 250g Wolle in ebenso viel Ritterspornblütensud. Jetzt kann's fleißig weiter gehen, farblich zum neuen Wollkleid passen tut das ganze nämlich erfreulicherweise auch noch!
Zu guter Letzt musste dann noch ein weiteres Experiment sein - die Brombeeren wucherten zu sehr, da mussten dringend 400g Blätter runter... *unschuldig pfeif*
200g Wolle waren darauf aber wohl leider etwas viel, daher gab es diesmal nur ein relativ helles Gelb. Das allerdings leuchtet so sehr, dass ich das Experiment auf jeden Fall nochmal wiederholen muss - ich denke, da lassen sich richtig knallige Farben erzielen... Auf jeden Fall etwas, was ganz oben mit auf meine Lieblings-Färbepflanzen-Liste kommt, gleich neben den Frauenmantel - beides richtig schöne Farben und sehr angenehm und schnell zu ernten. Kein Vergleich mit z.B. Rindenfärbungen, bei denen man stundenlang schält und dann immernoch erst 50g hat, die für nix ausreichen...
Alles in allem einige sehr konstuktive Wochen, die viel Spaß gemacht haben... Und wie immer noch kiloweise Projekte offen, langweilig wird es da glaube ich nicht so schnell werden!
Raka
Sonntag, 22. Mai 2011
Klinik-Ergebnisse, Teil 2, Woche 1-3
Hier mal ganz kurz und knapp ein Teil der Ergebnisse der ersten Wochen stationärer Reha...
Aus den Resten der Zauberspruch-Borte wurde ein neuer Gewandungsgürtel für mich - irgendwie bekommen die bei mir immer Beine, irgendwer kann sie jedes Mal besser gebrauchen als ich... Aber vielleicht bleibt ja dieser ausnahmsweise mal bei mir... wie gehabt Zunderschwamm- und Faulbaumfärbung mit 9 Musterfäden, diesmal halt ein schlichtes geometrisches Muster, das passt einfach besser zu mir...
Resteverwertung Teil 2: das Pink nervte mich. Rotholz vierter Zug und naturweiß, Dalby-Stich, noch nicht ganz fertig...
Resteverwertung Teil 3: Winter-Gewandungssocken für Sally. Sollten eigentlich warme Socken für meine Schwester werden, aber irgendwie wollten die dann doch größer als geplant... Finnischer Stich, zwei Töne Krappfärbung und die kleine Probe (25g) Quittenrindenfärbung.
Und welche Reha wäre vollständig ohne die obligatorischen Korbflecht-Kurse...
Ein Korb für meine Borten, damit die nicht mehr planlos in der Gegend herumfliegen und sich städnig abrollen... Und ein Müllkorb für die Hiller-Märkte *grins*
So weit, so gut... Nicht auf den Bildern: 280cm reinweißer Gürtel (Auftragsarbeit), der schon bei seinem neuen Besitzer ist, zwei Halbschürzen aus Bauernleinen denen noch die Bänder fehlen, die momentan auf dem Kamm befindliche weiß-pinke Musterborte (11 Musterfäden) und der Anfang der Socken zu meiner Grabrekonstruktion nach Eltville. Bilder von diesen Projekten folgen in den nächsten Wochen...
Raka
Aus den Resten der Zauberspruch-Borte wurde ein neuer Gewandungsgürtel für mich - irgendwie bekommen die bei mir immer Beine, irgendwer kann sie jedes Mal besser gebrauchen als ich... Aber vielleicht bleibt ja dieser ausnahmsweise mal bei mir... wie gehabt Zunderschwamm- und Faulbaumfärbung mit 9 Musterfäden, diesmal halt ein schlichtes geometrisches Muster, das passt einfach besser zu mir...
Resteverwertung Teil 2: das Pink nervte mich. Rotholz vierter Zug und naturweiß, Dalby-Stich, noch nicht ganz fertig...
Resteverwertung Teil 3: Winter-Gewandungssocken für Sally. Sollten eigentlich warme Socken für meine Schwester werden, aber irgendwie wollten die dann doch größer als geplant... Finnischer Stich, zwei Töne Krappfärbung und die kleine Probe (25g) Quittenrindenfärbung.
Und welche Reha wäre vollständig ohne die obligatorischen Korbflecht-Kurse...
Ein Korb für meine Borten, damit die nicht mehr planlos in der Gegend herumfliegen und sich städnig abrollen... Und ein Müllkorb für die Hiller-Märkte *grins*
So weit, so gut... Nicht auf den Bildern: 280cm reinweißer Gürtel (Auftragsarbeit), der schon bei seinem neuen Besitzer ist, zwei Halbschürzen aus Bauernleinen denen noch die Bänder fehlen, die momentan auf dem Kamm befindliche weiß-pinke Musterborte (11 Musterfäden) und der Anfang der Socken zu meiner Grabrekonstruktion nach Eltville. Bilder von diesen Projekten folgen in den nächsten Wochen...
Raka
WICHTIG! Schlechte Neuigkeiten...
Heute einmal eine sehr traurige Nachricht, die unsere Sommerplanung wohl maßgeblich mit beeinflusst...
Auf Grund eines Todesfalles entfällt in diesem Jahr höchstwahrscheinlich kurzfristig das Årletid!
Leider ist, wie erst heute bekannt wurde, der Besitzer des Veranstaltungsgeländes vor etwa zwei Monaten verstorben. Ursprünglich hätte sich dies nicht auf die Veranstaltung ausgewirkt, leider hat nun aber ein Anwohner, der sich seit Jahren gegen die Veranstaltung eingesetzt hat, das Gelände aufgekauft.
Ursprünglich sollte das Gelände erst nach der Veranstaltung verkauft werden, aber man weiß ja, wie das mit Geld und solchen Plänen ist... Der Käufer hat den Preis stark erhöht, unter der Bedingung, dass er die Wiesen vorher schon bekommt.
Zwar wird zur Zeit händeringend nach einem Ersatzgelände gesucht, zur Zeit sieht es jedoch relativ schlecht aus. Wenn jemand einen möglichen Ersatzveranstaltungsort (Raum südliches Dänemark) kennt, bitte SOFORT bei mir melden, damit ich es an Bjarne weiterleiten kann!
Raka
Auf Grund eines Todesfalles entfällt in diesem Jahr höchstwahrscheinlich kurzfristig das Årletid!
Leider ist, wie erst heute bekannt wurde, der Besitzer des Veranstaltungsgeländes vor etwa zwei Monaten verstorben. Ursprünglich hätte sich dies nicht auf die Veranstaltung ausgewirkt, leider hat nun aber ein Anwohner, der sich seit Jahren gegen die Veranstaltung eingesetzt hat, das Gelände aufgekauft.
Ursprünglich sollte das Gelände erst nach der Veranstaltung verkauft werden, aber man weiß ja, wie das mit Geld und solchen Plänen ist... Der Käufer hat den Preis stark erhöht, unter der Bedingung, dass er die Wiesen vorher schon bekommt.
Zwar wird zur Zeit händeringend nach einem Ersatzgelände gesucht, zur Zeit sieht es jedoch relativ schlecht aus. Wenn jemand einen möglichen Ersatzveranstaltungsort (Raum südliches Dänemark) kennt, bitte SOFORT bei mir melden, damit ich es an Bjarne weiterleiten kann!
Raka
Dienstag, 26. April 2011
Ferdinands Zauberspruch
Ostern war mal wieder so ein richtig schön erholsamer Kurzurlaub bei Sally & Raka. Sommer, Sonne, gute Laune - lange Spaziergänge, ein Ausflug zur Atta-Höhle (wo es nicht nur tausende und abertausende Tropfsteine, sondern auch unglaublich leckeren Käse gibt - das Experiment "Atta-Höhle auf Krücken" wird aber nicht zwingend zur Nachahmung empfohlen!), jede Menge Brett- und Kartenspiele und zwischendrin irgendwo noch Bastelzeit.
Dabei ist nun endlich mal Sallys neuer Prunkmantel fertig geworden. Das Fuchsfell hört auf den Namen "Ferdinand" (nach einem Lied von Feuerschwanz) und war früher mal der Kirchgangsschal von Rakas Uroma. Das genaue Alter ist unbekannt, es sind aber definitiv mehr als 80 Jahre - fast schon authentisch ;)
Die Borte zeigt (um bei der Musik zu bleiben - was erwartet man denn auch von unserer Lager-Pfeife^^) den ersten Merseburger Zauberspruch als kammgewebte Runeninschrift aus mit Krapp und Zunderschwamm gefärbter Wolle. Sally ist ganz glücklich damit, Raka grummelt immer noch über Ungenauigkeiten beim Weben und schiefes Annähen...
Und da Sally auch noch etwas zu tun brauchte während Raka webte und nähte, befindet sich jetzt ein Teil der Rotholz-"Zuckerwatte" auf der Spindel... Schöner und weniger knallig wird die Farbe durch's Verspinnen leider auch nicht, aber vielleicht hilft ja das geplante verzwirnen mit schwarz oder dunkelbraun.
Dabei ist nun endlich mal Sallys neuer Prunkmantel fertig geworden. Das Fuchsfell hört auf den Namen "Ferdinand" (nach einem Lied von Feuerschwanz) und war früher mal der Kirchgangsschal von Rakas Uroma. Das genaue Alter ist unbekannt, es sind aber definitiv mehr als 80 Jahre - fast schon authentisch ;)
Die Borte zeigt (um bei der Musik zu bleiben - was erwartet man denn auch von unserer Lager-Pfeife^^) den ersten Merseburger Zauberspruch als kammgewebte Runeninschrift aus mit Krapp und Zunderschwamm gefärbter Wolle. Sally ist ganz glücklich damit, Raka grummelt immer noch über Ungenauigkeiten beim Weben und schiefes Annähen...
Und da Sally auch noch etwas zu tun brauchte während Raka webte und nähte, befindet sich jetzt ein Teil der Rotholz-"Zuckerwatte" auf der Spindel... Schöner und weniger knallig wird die Farbe durch's Verspinnen leider auch nicht, aber vielleicht hilft ja das geplante verzwirnen mit schwarz oder dunkelbraun.
Eigentlich sollte...
...mein erstes Nadelprojekt eine Mütze werden, aber aller Anfang ist schwer und so habe ich ganz spontan ein Aufbewahrungs - "Schälchen" gefertigt ;)
Das nächste Mal wird es garantiert eine Mütze!
Chrissi
Das nächste Mal wird es garantiert eine Mütze!
Chrissi
Mittwoch, 20. April 2011
Buchrezension: Ostpreußische Jostenbänder
Viele würden wahrscheinlich sagen, "6,95€ für 32 Seiten ist einfach zu viel" - und vielleicht hätten sie auch recht. Ich finde aber, dass sich das Buch "Ostpreußische Jostenbänder" von Irene Burchert trotzdem gelohnt hat. Für den Umfang stellt es erstaunlich viele Musterbriefe für Bänder mit einfachen Musterfäden zusammen. Die Musterbreite variiert zwischen 9 und 25 Fäden, die meisten der Muster sind von alten Bändern abgezeichnet. Auch die Randgestaltung (bzw der komplette Einzug) inklusive der verwendeten Farben sind genau angegeben, allerdings ist es etwas gewöhnungsbedürftig, dass immer nur die Reihenfolge ("zwei rot, drei weiß, fünf grün") statt einer Skizze angegeben ist.
Insgesamt sind 12 Bänder mit Musterfäden und 7 mit einfachem Einzugsmuster enthalten, dazu ein nicht ganz vollständiger Satz Buchstaben und Zahlen. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, wenn man aber bedenkt, dass in einigen der Bänder 25 oder mehr Muster enthalten sind, bietet das bei einem Aufteilen der Muster (wie ich es ja ganz gerne mache, mit 1-3 Mustern pro Band) doch ziemlich viel Variationsmöglichkeit.
Bei einigen Mustern und zwei Arten der Randgestaltung war mein erster Gedanke "boah, klasse, das will ich auch mal weben!" - mir juckt es in den Fingern, da mal einiges auszuprobieren. Leider müssen aber vorher noch zwei, drei andere Bänder fertig...
Was mich ein bisschen stört: Die Muster scheinen auf Karopapier per Hand skizziert und eingescannt worden zu sein, und insbesondere bei einem Band mit ca 50 Mustern (Seite 15) sind sie relativ schwer zu erkennen und sollten wohl, bevor man sie nachwebt, am besten vorher abgezeichnet werden.
Zusätzlich zu den Musterbriefen gibt es eine kleine Einführung mit grundlegenden Informationen zur Verbreitung der Jostenbänder in Ostpreußen und dazu, wie die Autorin zur Jostenband-Weberei gefunden hat - zweiteres meiner Meinung nach relativ sinnfrei. Der dreiseitige Abriss zur allgemeinen Geschichte der Bandweberei (Litzen, Kämme, Brettchen) ist zwar ganz interessant und bietet eine ganz nette Einführung, insgesamt bin ich aber der Meinung, dass man diese ganzen "Hintergrundtexte" vielleicht doch durch zusätzliche Musterbriefe hätte ersetzen können.
Ich denke, dieses Buch ist am ehesten für Leute geeignet, die schon ein paar Musterfaden-Bänder gewebt haben und auf der Suche nach Musterbriefen sind. Für vollständige Neueinsteiger (insbesondere solche, die noch nicht einmal Einzugsmuster probiert haben) sind die kurzen Erklärungen, wie man mit den Musterfäden webt, wahrscheinlich nicht sonderlich erleuchtend. Wer bereits dutzende verschiedene Muster gewebt hat und eher auf der Suche nach anderen Mustertechniken ist, ist hier ebenfalls falsch, da einzig und allein Bänder mit einfachen Musterfäden gezeigt werden. Wer sich aber relativ am Anfang der Musterweberei befindet, findet hier eine ziemlich gute Quelle für neue Muster und Gestaltungsmöglichkeiten.
Beispiele für die enthaltenen Muster folgen in den nächsten Wochen, wenn die momentanen Auftragsarbeiten vom Kamm sind.
Raka
Insgesamt sind 12 Bänder mit Musterfäden und 7 mit einfachem Einzugsmuster enthalten, dazu ein nicht ganz vollständiger Satz Buchstaben und Zahlen. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, wenn man aber bedenkt, dass in einigen der Bänder 25 oder mehr Muster enthalten sind, bietet das bei einem Aufteilen der Muster (wie ich es ja ganz gerne mache, mit 1-3 Mustern pro Band) doch ziemlich viel Variationsmöglichkeit.
Bei einigen Mustern und zwei Arten der Randgestaltung war mein erster Gedanke "boah, klasse, das will ich auch mal weben!" - mir juckt es in den Fingern, da mal einiges auszuprobieren. Leider müssen aber vorher noch zwei, drei andere Bänder fertig...
Was mich ein bisschen stört: Die Muster scheinen auf Karopapier per Hand skizziert und eingescannt worden zu sein, und insbesondere bei einem Band mit ca 50 Mustern (Seite 15) sind sie relativ schwer zu erkennen und sollten wohl, bevor man sie nachwebt, am besten vorher abgezeichnet werden.
Zusätzlich zu den Musterbriefen gibt es eine kleine Einführung mit grundlegenden Informationen zur Verbreitung der Jostenbänder in Ostpreußen und dazu, wie die Autorin zur Jostenband-Weberei gefunden hat - zweiteres meiner Meinung nach relativ sinnfrei. Der dreiseitige Abriss zur allgemeinen Geschichte der Bandweberei (Litzen, Kämme, Brettchen) ist zwar ganz interessant und bietet eine ganz nette Einführung, insgesamt bin ich aber der Meinung, dass man diese ganzen "Hintergrundtexte" vielleicht doch durch zusätzliche Musterbriefe hätte ersetzen können.
Ich denke, dieses Buch ist am ehesten für Leute geeignet, die schon ein paar Musterfaden-Bänder gewebt haben und auf der Suche nach Musterbriefen sind. Für vollständige Neueinsteiger (insbesondere solche, die noch nicht einmal Einzugsmuster probiert haben) sind die kurzen Erklärungen, wie man mit den Musterfäden webt, wahrscheinlich nicht sonderlich erleuchtend. Wer bereits dutzende verschiedene Muster gewebt hat und eher auf der Suche nach anderen Mustertechniken ist, ist hier ebenfalls falsch, da einzig und allein Bänder mit einfachen Musterfäden gezeigt werden. Wer sich aber relativ am Anfang der Musterweberei befindet, findet hier eine ziemlich gute Quelle für neue Muster und Gestaltungsmöglichkeiten.
Beispiele für die enthaltenen Muster folgen in den nächsten Wochen, wenn die momentanen Auftragsarbeiten vom Kamm sind.
Raka
Samstag, 16. April 2011
Drahtversuche
In den letzten Tagen hab ich mich mal mit nem bißchen Kupferdraht beschäftigt, und es ist dabei sogar wirklich etwas brauchbares rausgekommen. Ich hab jetzt zwar grad keine Ahnung wie sich diese Technik nennt, aber ich hab sie bzw die Armbänder und Ketten schon öfters auf diversen Märkten gesehen. Soll soweit ich weiß wohl irgendwas Wikimäßiges sein.. Auf jeden Fall bin ich bei meinen letzten Versuchen damit schon immer direkt am Anfang gescheitert. Warum es dann diesmal doch geklappt hat: keine Ahnung^^
Dieser Versuch ist auf jeden Fall lang genug für ein Armband, auch wenn man den doch zugegebenermaßen etwas unschönen Anfang großzügig entfernt. Die Übergänge der einzelnen Drahtstücke muss ich noch irgendwie anders verbinden, dass meine Methode die falsche war hab ich leider erst am Schluss festgestellt. Aber ich denke doch mal grad so als erster erfolgreicher Versuch ist das Armband doch eigentlich echt gut geworden, oder?
Sally
Dieser Versuch ist auf jeden Fall lang genug für ein Armband, auch wenn man den doch zugegebenermaßen etwas unschönen Anfang großzügig entfernt. Die Übergänge der einzelnen Drahtstücke muss ich noch irgendwie anders verbinden, dass meine Methode die falsche war hab ich leider erst am Schluss festgestellt. Aber ich denke doch mal grad so als erster erfolgreicher Versuch ist das Armband doch eigentlich echt gut geworden, oder?
Sally
Osterwolle - die Zweite...oder eigentlich doch die Erste?!
Nachdem Chrissi hier schon vor einigen Tagen ihre Osterwolle gepostet hat schaff ichs heute auch endlich mal, meine Osterwolle vorzustellen. Und meine war sogar schon lange bevor sie ihre Wolle gefärbt hat fertig. ;-)
Selbstgesponnene Eiderwolle, 50 Gramm. Jeweils drei blaue und drei grüne Färbetabletten in nem Glas Wasser zusammen mit nem Schuss Essig aufgelöst und auf der angefeuchteten Wolle verteilt und danach ca 5 Minuten in der Mikrowelle geparkt um die Farbe zu fixieren.
Und hier fertig verzwirnt und gewickelt.
Sally
Selbstgesponnene Eiderwolle, 50 Gramm. Jeweils drei blaue und drei grüne Färbetabletten in nem Glas Wasser zusammen mit nem Schuss Essig aufgelöst und auf der angefeuchteten Wolle verteilt und danach ca 5 Minuten in der Mikrowelle geparkt um die Farbe zu fixieren.
Und hier fertig verzwirnt und gewickelt.
Sally
Maximale Traglast getestet und überschritten
Vor drei Jahren habe ich mal monatelang versucht, spinnen zu lernen. Die Ergebnisse hatten allesamtdie Qualitätsklasse "ab in die Tonne und nie wieder erwähnen".
Letztes Wochenende hat der liebe Sally mir dann eine neue Spindel geschenkt (meine hatte ich vor zwei Jahren frustriert verschenkt) und mir gezeigt, was ich alles falsch mache. Jetzt scheint es einigermaßen zu klappen...
Der erste Versuch (Milchschaf, naturweiß, Navajo-gezwirnt) lungert immernoch auf der Haspel:
Nachdem meine damaligen Versuche in Dochtwolle,die zu dick zum Nadelbinden war (ja, selbst für den Dänischen Stich!), ist diese im gezwirnten Zustand genau richtig :)
Da das so gut geklappt hatte, konnte ich es nicht lassen und habe mich an meiner selbstgefärbten versucht... Und plötzlich war die Spindel voll und begann zu eiern. Dementsprechend wurden die Fäden dicker. Da war das Knäul (Milchschaf, erster Zug Rotholz - siehe vorhergehende Posts) aber schon fast aufgebraucht... Also hab ich den Rest noch mit draufgequetscht. Weil anstückeln beim Zwirnen ist doof und so.
Zum Mengen- und Garnstärkenvergleich im Hintergrund Kardenbandknäule (so groß war das vorher auch - 6. und 3. Zug Rotholz, 3. Zug Rittersporn) und 8/4er Wolle (1. Zug Rittersporn). Am unteren Rand diverse andere Rotholz-, Krapp- und Blauholzfärbungen.
Morgen wird das ganze dann noch verzwirnt, ich denke es wird wieder auf Navajo hinauslaufen (an "normales" Zwirnen traue ich mich noch nicht recht heran) und gehaspelt (wenn sich die weiße Wolle denn mal von der Haspel runter bequemt...) - Bericht folgt.
Da bleibt mir nur noch eines zu sagen: JETZT SPINNEN SIE ALLE!
Raka
Letztes Wochenende hat der liebe Sally mir dann eine neue Spindel geschenkt (meine hatte ich vor zwei Jahren frustriert verschenkt) und mir gezeigt, was ich alles falsch mache. Jetzt scheint es einigermaßen zu klappen...
Der erste Versuch (Milchschaf, naturweiß, Navajo-gezwirnt) lungert immernoch auf der Haspel:
Nachdem meine damaligen Versuche in Dochtwolle,die zu dick zum Nadelbinden war (ja, selbst für den Dänischen Stich!), ist diese im gezwirnten Zustand genau richtig :)
Da das so gut geklappt hatte, konnte ich es nicht lassen und habe mich an meiner selbstgefärbten versucht... Und plötzlich war die Spindel voll und begann zu eiern. Dementsprechend wurden die Fäden dicker. Da war das Knäul (Milchschaf, erster Zug Rotholz - siehe vorhergehende Posts) aber schon fast aufgebraucht... Also hab ich den Rest noch mit draufgequetscht. Weil anstückeln beim Zwirnen ist doof und so.
Zum Mengen- und Garnstärkenvergleich im Hintergrund Kardenbandknäule (so groß war das vorher auch - 6. und 3. Zug Rotholz, 3. Zug Rittersporn) und 8/4er Wolle (1. Zug Rittersporn). Am unteren Rand diverse andere Rotholz-, Krapp- und Blauholzfärbungen.
Morgen wird das ganze dann noch verzwirnt, ich denke es wird wieder auf Navajo hinauslaufen (an "normales" Zwirnen traue ich mich noch nicht recht heran) und gehaspelt (wenn sich die weiße Wolle denn mal von der Haspel runter bequemt...) - Bericht folgt.
Da bleibt mir nur noch eines zu sagen: JETZT SPINNEN SIE ALLE!
Raka
Donnerstag, 14. April 2011
Dünne Fäden spinnen...
...ist gar nicht so schwer, wenn man sich meinen zweiten Versuch mit meiner Handspindel anschaut:
Also kann ich allen Spinnanfängern eigentlich nur Mut machen nicht zu verzweifeln, sondern weiter zu üben, denn irgendwann kommt der dünne Faden wie von selbst. Immer schön dran denken: Es ist noch kein Spinner...äh Meister vom Himmel gefallen!
die spinnbegeisterte
Chrissi
Also kann ich allen Spinnanfängern eigentlich nur Mut machen nicht zu verzweifeln, sondern weiter zu üben, denn irgendwann kommt der dünne Faden wie von selbst. Immer schön dran denken: Es ist noch kein Spinner...äh Meister vom Himmel gefallen!
die spinnbegeisterte
Chrissi
Chrissis Spinnaktion
Da ich ja mir ja vor einiger Zeit auch eine Handspindel zugelegt habe und die für meinen Geschmack viel zu lange in der Ecke lag und hier zudem noch ganz viel Wolle im Kardenband + Vlies rumliegen, dachte ich mir ich lass mich von dem Spinnwahn anstecken und probier einfach mal, ob es mir auch gelingt.
Ihr seht, es ist mir gelungen und ich habe wirklich meinen Spaß dran gefunden.
Nachdem meine Spindel dann fast voll war, habe ich festgestellt, dass ich die Wolle ja auch noch Haspeln muss, aber dafür gar nichts geeignetes da habe. Also hab ich ein bisschen rumgesucht und habe letztendlich auch was gefunden:
Eine schöne Haspel von Kromski.
Also hab ich das Garn von der Spindel runtergewickelt und auf die Haspel
aufgezogen. Dank Katraka weiß ich, dass ich es falsch darauf gewickelt habe, aber so erkennt man wenigstens, dass es von mir ist - verquert und exotisch. Ich verspreche euch beim nächsten mal alles richtig zu machen ;)
Ich kann euch nur leider überhaupt nicht mehr sagen, was das nun genau für Wolle ist - ich weiß nur, dass sie sich super verspinnen lässt. Und wenn das spinnen mit der Handspindel weiterhin so gut klappt, kann ich mich wohl auch bald an mein Spinnrad setzen: Ein Bockrad von DELFT!
Liebe Grüße
Chrissi
Ihr seht, es ist mir gelungen und ich habe wirklich meinen Spaß dran gefunden.
Nachdem meine Spindel dann fast voll war, habe ich festgestellt, dass ich die Wolle ja auch noch Haspeln muss, aber dafür gar nichts geeignetes da habe. Also hab ich ein bisschen rumgesucht und habe letztendlich auch was gefunden:
Eine schöne Haspel von Kromski.
Also hab ich das Garn von der Spindel runtergewickelt und auf die Haspel
aufgezogen. Dank Katraka weiß ich, dass ich es falsch darauf gewickelt habe, aber so erkennt man wenigstens, dass es von mir ist - verquert und exotisch. Ich verspreche euch beim nächsten mal alles richtig zu machen ;)
Ich kann euch nur leider überhaupt nicht mehr sagen, was das nun genau für Wolle ist - ich weiß nur, dass sie sich super verspinnen lässt. Und wenn das spinnen mit der Handspindel weiterhin so gut klappt, kann ich mich wohl auch bald an mein Spinnrad setzen: Ein Bockrad von DELFT!
Liebe Grüße
Chrissi
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