Leider war die Kamera, mit der ich sonst die Photos hier mache, direkt nach meinem Klinikaufenthalt drei Wochen im Urlaub, daher jetzt ein kollektives Update der letzten sechs Wochen ;)
Das neue Unterkleid für meine Grabrekonstruktion nach Eltville - wunderbares Bauernleinen, das ich in einem der Tauschgeschäfte vor zwei Monaten für einen Gürtel bekommen hab :) Das Leinen reicht noch für ein zweites, die Zeit zur Zeit leider nicht... Wie man es von mir kennt, natürlich komplett handgenäht und extra stabil umgesäumt, damit das auch ja mindestens 5 Jahre hält *grins*
Die Körbe aus dem letzten Post haben mittlerweile einen wetterfesten Anstrich bekommen, damit sie auch verregnete Märkte unbeschadet überstehen...
Den wirklich letzten Rest des gräßlichen Pink (leider reichte die Mütze wohl nicht zur Vernichtung) habe ich in eine 11-Musterfaden-Borte verwandelt, die leider überhaupt nicht so geworden ist, wie ich es gern gehabt hätte...
Mit dem Rest Ritterspornfärbung habe ich ein dreieckiges Schultertuch in einer °Asle/Dalarna-Variation begonnen...
Und dann ging, sobald ich zu Hause war, der Färbewahn los. (Alle folgenden Färbungen mit einer Kaltbeize aus essigsaurer Tonerde)
Zuerst der größenwahnsinnige Ansatz von 750g Krapp-Kaltfärbung. Zur Erinnerung: Die 500g beim letzten Mal gaben schon 800g Wolle in zwei Zügen. Darüber konnten die Mengen dieses Mal nur lachen...
Der erste Zug gab schon 600g, davon 200g dünnes Garn (333m/100g) und 400g von meinem Standardgarn (200m/100g). Wird vermutlich als Schultertuch und als Borten auf meinem neuen Kleid (siehe nächste Färbereihe) enden...
Der zweite und dritte Zug waren jeweils ein großes Knäul (noch nicht gewogen) Milchschaf-Kardenband zum Überfärben mit verschiedenen Gelbfärbern. Dazu ebenfalls später mehr und leider keine Zwischenphotos.
Der vierte Zug wollte mich verarschen und wurde plötzlich eher graubraun als rot... Auf dem Bild ein Knäul vom ersten Zug als Vergleich. Trotzdem eine sehr schöne Farbe, wird wohl vermutlich als Socken zu meiner Grabrekonstruktion enden. Insgesamt 200g des 8/4er "Standardgarns".
Der fünfte Zug wurde ähnlich wie der vierte, nur heller - weiterhin kein Zusammenhang mit Rot erkennbar, wieder 200g 8/4er. Danach war zwar immernoch Farbe im Sud (irgendwie nicht totzukriegen, das Zeuch), nach über zwei Wochen im Garten begann das Zeuch jedoch leider ziemlich unappetitlich zu riechen und lustige Inseln zu bilden, so dass ich dann lieber nix mehr nachgeworfen habe ;)
Während die Kaltfärbung so vor sich hin zog, flogen in den Heißfärbe-Kessel diverse andere Ansätze.
Meine erste Stofffärbung war ein voller Erfolg - richtig schöne, kräftige Farben (längst nicht so blass wie es auf dem Photo leider aussieht) und nahezu fleckenlos. Ganz leichtes Schleiertuch (ca 145g/m²) und eine Mischung aus frischem und getrocknetem Frauenmantel (beides aus dem Garten meiner Eltern zusammengeräubert), weil der getrocknete doch noch zu wenig für die geplante Stoffmenge war. Einen ca 40cm breiten Stoffstreifen habe ich gelb gelassen, der Rest wurde mit Eisensulfat zu einem hübschen olivgrün weiterentwickelt (ebenfalls ein "Erstlingswerk", bisher hatte ich ja nur mit Pottasche weiterentwickelt). Der Stoff ist bereits zugeschnitten und die Längsteile alle umgesäumt - das wird das Überkleid passend zum eingangs erwähnten Unterkleid.
In den Frauenmantel-Sud flogen danach der zweite Zug Krapp und ein weiteres, kleineres Stück weißes Milchschaf-Kardenband. Da die krappgefärbte Wolle nicht vorher gespült war, wurde beides irgendwie orange, das kleine allerdings etwas gelber.
Da die Wolle für's oben gezeigte Schultertuch lange nicht reichte, folgen nochmal 250g Wolle in ebenso viel Ritterspornblütensud. Jetzt kann's fleißig weiter gehen, farblich zum neuen Wollkleid passen tut das ganze nämlich erfreulicherweise auch noch!
Zu guter Letzt musste dann noch ein weiteres Experiment sein - die Brombeeren wucherten zu sehr, da mussten dringend 400g Blätter runter... *unschuldig pfeif*
200g Wolle waren darauf aber wohl leider etwas viel, daher gab es diesmal nur ein relativ helles Gelb. Das allerdings leuchtet so sehr, dass ich das Experiment auf jeden Fall nochmal wiederholen muss - ich denke, da lassen sich richtig knallige Farben erzielen... Auf jeden Fall etwas, was ganz oben mit auf meine Lieblings-Färbepflanzen-Liste kommt, gleich neben den Frauenmantel - beides richtig schöne Farben und sehr angenehm und schnell zu ernten. Kein Vergleich mit z.B. Rindenfärbungen, bei denen man stundenlang schält und dann immernoch erst 50g hat, die für nix ausreichen...
Alles in allem einige sehr konstuktive Wochen, die viel Spaß gemacht haben... Und wie immer noch kiloweise Projekte offen, langweilig wird es da glaube ich nicht so schnell werden!
Raka
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