Eigentlich war es ein Zufall, dass wir vor zwei Monaten in einem finnischen Blog auf eine Rezension dieses 2009 erschienen Buches von Hjördis Lundmark und Hans Marklund gestoßen sind. Relativ schnell war mir aber klar: Das Buch muss ich haben. Leider ist es in Deutschland gar nicht und in Schweden fast nur direkt bei Hjördis Lundmark persönlich erhältlich. Also einfach mal angefragt - sehr netter Kontakt, und eine Woche nach Bestellung lag das Paket (sogar auf Rechnung!) bei mir im Kasten. Preis: 330 Kronen + 151 Kronen Versand.
Achtung jedoch, wenn ihr ebenfalls bestellen wollt: Die Auslandsüberweisung kostet 14€ Bearbeitungsgebühr! Wir konnten sie zum Glück umgehen, da mein Großvater ein schwedisches Konto mit Onlinebanking hat :)
Jetzt, wo ich es in den Händen halte, ist eins klar: Der ganze Aufwand hat sich gelohnt. Allein äußerlich macht das Buch viel her: knapp 300 Seiten, hunderte farbiger Abbildungen, gebunden, feste Seiten. Kein billiges Taschenbuch, was beim Färben drei Spritzer Wasser abkriegt und reif für die Tonne ist.
Aber es ist der Inhalt, der mich wirklich vom Hocker haut. Neben ca 90 verschiedenen Arten, die in Schweden heimisch sind (die meisten davon auch in Deutschland zu finden), werden auch einige vorgestellt, die nur in anderen Teilen Euopas bzw Nordamerika oder Australien zu finden sind.
Jede Art wird auf 1-3 Seiten genau beschrieben: wie man sie identifiziert, typische Standorte, ob essbar/giftig, ob und wie stark der Pilz vom Aussterben bedroht ist und natürlich alles, was man zum Färben braucht.
Von jedem Pilz gibt es mehrere Bilder, welche Farben damit erreicht werden können. Bei jedem Bild sind das Verhältnis Pilz/Wolle, die verwendete Beize, der pH-Wert, um den wievielten Zug es sich handelt und wie lichtecht die Farbe ist angegeben. Allein für den Aufwand, für jeden einzelnen Zug gesondert die Lichtechtheit nach 3 Monate Sonneneinstrahlung zu überprüfen, gebührt den Autoren vollste Hochachtung. Dass bei vielen Pilzen zusätzlich auch noch gezeigt wird, wie sich die Farbe bei verschiedenen pH-Werten oder bei Verwendung nur bestimmter Teile eines Pilzes verändert, macht dieses Buch zu einem einzigartigen Nachschlagewerk.
Am Anfang und Ende des Buches werden zusätzlich zu diesen spezifisches Informationen noch Überblicke über verschiedene Beizen und zu Pilzen im Allgemeinen gegeben, aber auch Anregungen z.B. zum Mischen von verschiedenen Pilzen in einem Färbebad und zum Überfärben gegeben.
Fazit: Mein neuestes Lieblings-Färbebuch. Endlich eins, das alles hat, was ich mir bei so einem Buch wünsche, und nicht nur stur Rezepte herunterbetet. Kann es so ein Buch nicht bitte auch mal für Pflanzen geben?
Raka
Montag, 21. Februar 2011
Dienstag, 15. Februar 2011
Krapp Kaltfärbung 13./14.02.
Nachdem es genug Leute gibt, die behaupten, mit Krapp müsse man zwischen 50 und 70°C färben um kräftiges Rot zu bekommen, aber auch ebenso viele, die behaupten, eine Kaltfärbung wäre genauso effektiv, wenn man die Wolle 1-2 Tage im Sud liegen lässt, musste ich mir einfach mal ein eigenes Urteil bilden.
Beize: 20% Alaun, nach dem Beizen 4 Tage feucht liegen lassen, dann ausspülen und in die Krappsuppe.
Färbedroge: 500g geschnittene getrocknete Krappwurzel, drei Tage eingeweicht
erster Zug: 300g Wolle - nach ca viereinhalb Stunden war der Farbton schon so schön kräftig, dass ich die Wolle rausgenommen und den zweiten Zug reingeschmissen habe. Bei etwas längerer Einwirkzeit wäre der Farbton vermutlich noch dunkler geworden, da ich die Wolle aber mit dunkelbraun kombinieren will, reichte mir das so.
zweiter Zug: 500g Wolle - ca 10 Stunden (über Nacht) - morgens war kaum noch Farbe im Sud, also hätte evtl auch weniger gereicht.
Fazit: funktioniert wunderbar. Die nächsten Krappfärbungen werden auf jeden Fall wieder Kaltfärbungen, die alte Wäschewanne mit abgebrochener Ecke ist fast schon prädestiniert dafür ;)
Aus der dunkleren Wolle wird zusammen mit dunkelbrauner ein dreieckiges Schultertuch für meine Gewandung, aus der hellen ein rechteckiges Tuch für meine Oma zum Geburtstag. Photos folgen natürlich, wenn die Tücher fertig sind ;)
Raka
Zusätzlich habe ich heute endlich mein Geburtstagsgeschenk, das Buch "Färgsvampar & Svampfärgning" von Marklund und Lundmark (ja, die heißen wirklich so!) bekommen und bereits den halben Tag darin herumgeblättert. Das Buch weckt eine nahezu unbändige Lust, sofort anzufangen... Ich weiß, was ich als erstes tue, sobald ich nichtmehr auf Rollstuhl und Krücken angewiesen bin ;) Morgen oder evtl heute abend schon folgt auf jeden Fall erstmal eine nähere Rezension des Buches.
Beize: 20% Alaun, nach dem Beizen 4 Tage feucht liegen lassen, dann ausspülen und in die Krappsuppe.
Färbedroge: 500g geschnittene getrocknete Krappwurzel, drei Tage eingeweicht
erster Zug: 300g Wolle - nach ca viereinhalb Stunden war der Farbton schon so schön kräftig, dass ich die Wolle rausgenommen und den zweiten Zug reingeschmissen habe. Bei etwas längerer Einwirkzeit wäre der Farbton vermutlich noch dunkler geworden, da ich die Wolle aber mit dunkelbraun kombinieren will, reichte mir das so.
zweiter Zug: 500g Wolle - ca 10 Stunden (über Nacht) - morgens war kaum noch Farbe im Sud, also hätte evtl auch weniger gereicht.
Fazit: funktioniert wunderbar. Die nächsten Krappfärbungen werden auf jeden Fall wieder Kaltfärbungen, die alte Wäschewanne mit abgebrochener Ecke ist fast schon prädestiniert dafür ;)
Aus der dunkleren Wolle wird zusammen mit dunkelbrauner ein dreieckiges Schultertuch für meine Gewandung, aus der hellen ein rechteckiges Tuch für meine Oma zum Geburtstag. Photos folgen natürlich, wenn die Tücher fertig sind ;)
Raka
Zusätzlich habe ich heute endlich mein Geburtstagsgeschenk, das Buch "Färgsvampar & Svampfärgning" von Marklund und Lundmark (ja, die heißen wirklich so!) bekommen und bereits den halben Tag darin herumgeblättert. Das Buch weckt eine nahezu unbändige Lust, sofort anzufangen... Ich weiß, was ich als erstes tue, sobald ich nichtmehr auf Rollstuhl und Krücken angewiesen bin ;) Morgen oder evtl heute abend schon folgt auf jeden Fall erstmal eine nähere Rezension des Buches.
Donnerstag, 10. Februar 2011
Der erste Test der neuen Hundebürsten-Handkarden...
..hat ganz offensichtlich geklappt. Links die cremeweiße Eiderwolle, rechts die hellbraune 'reine Schurwolle' (vielen Dank für diese seeehr ausführliche Auskunft^^) ausm Wagenfelder Wollwerk und in der Mitte eine Mischung aus beidem..
Ach ja, vorne im Bild sind übrigens meine neuen Hundebürsten äääh Handkarden, die richtigen Handkarden sind einfach so schweineteuer.
Ich bin ja mal gespannt was ich für Mischungen zaubern werd wenn Raka erstmal mitm Färben anfängt. ;-)
Sally
Ach ja, vorne im Bild sind übrigens meine neuen Hundebürsten äääh Handkarden, die richtigen Handkarden sind einfach so schweineteuer.
Ich bin ja mal gespannt was ich für Mischungen zaubern werd wenn Raka erstmal mitm Färben anfängt. ;-)
Sally
Mittwoch, 9. Februar 2011
Perlenbastelei
Endlich ist der Umzug mehr oder weniger überstanden...
Beim Auspacken der letzten Kisten gestern hab ich die Dose mit meinen Glasperlen (und Holz, Knochen, ...) wiedergefunden und spontan angefangen zu sortieren, um zu sehen, was überhaupt noch da ist, und was davon sich zum einarbeiten in Nadelgebundenes eignet. Und plötzlich waren 5 neue Gewandungsketten fertig - mal schauen, welche davon ich selber behalte und welche demnächst den Besitzer wechseln...
Die erste Kette allerdings lag bereits fertig in der Dose - da war ich vor einigen Monaten bereits fleißig:
Ein ähnlicher Fall wie die transparenten Diskusperlen waren die dicken grünen (fast schon türkisen) Glasperlen - kombinieren sich nicht sonderlich gut mit irgendeiner anderen Glasfarbe, sind eigentlich überhaupt nicht meine Farbe... Zusätzlich hatte ich damals, als ich sie bestellt hatte, zwei "zusammengewachsene" dazu geschenkt bekommen. Zum Glück waren in der bunten Mischung handgedrehter Wickelglasperlen, die meistens die Grundlage meiner Ketten bilden, auch welche in fast dem gleichen Farbton - davon sind jetzt auch kaum welche mehr da ;)
Auch meine in Berleburg erstandene opakweiß/transparenthellblaue Glasperle musste natürlich endlich mal dran glauben. Natürlich (weil ich nicht so der Fan von knallig bunt bin, sondern schlichte zwei- bis dreifarbige Lösungen bevorzuge) mit weiteren opakweißen und transparenthellblauen Perlen ;)
Und da bei diesem wunderschönen sonnigen Frühlingswetter die hellgrünen Perlen so gut zu passen schienen, mussten die natürlich als letztes auch noch verarbeitet werden. Dazu boten sich die letzten paar kleinen weißen Glasperlen (die vorherige Kette hatte da nicht mehr viel über gelassen, da ich ja schon öfter damit gearbeitet habe) und die braunen Lavaperlen an. Im Gegensatz zu der in der Schmuckindustrie oft verwendeten schwarzen Lava (Herkunft z.B. Fuerteventura) ist braune tatsächlich gewandungstauglich, da sie z.B. aus der Eifel stammt und bereits in der Spätantike und im frühen Mittelalter zur Ergänzung von Glasperlenketten genutzt wurde.
Nach dieser Großaktion fangen meine Perlenvorräte doch deutlich an zu schrumpfen... Aber ich denke, es hat sich gelohnt.
Ich denke, in den nächsten Wochen habe ich wieder mehr Zeit zum Basteln, zwischen Arztterminen und Umzug blieb doch immer recht wenig Muße... Die ganzen halbfertigen Kleidungsstücke, die hier noch herumliegen, werden sich freuen ;)
Grüße aus dem sonnigen Sauerland
Raka
Beim Auspacken der letzten Kisten gestern hab ich die Dose mit meinen Glasperlen (und Holz, Knochen, ...) wiedergefunden und spontan angefangen zu sortieren, um zu sehen, was überhaupt noch da ist, und was davon sich zum einarbeiten in Nadelgebundenes eignet. Und plötzlich waren 5 neue Gewandungsketten fertig - mal schauen, welche davon ich selber behalte und welche demnächst den Besitzer wechseln...
Die erste Kette allerdings lag bereits fertig in der Dose - da war ich vor einigen Monaten bereits fleißig:
Die Mitte ist eine Halbedelsteinperle, die ich von einem Bekannten geschenkt bekommen habe - was für ein Stein, habe ich keine Ahnung, mir wurde jedoch zugesichert, er würde aus dem mitteleuropäischen Raum stammen, also gewandungstauglich sein.
Die nächste ist ein simpler Fall von "irgendwann muss ich wohl die angeschliffenen transparentweißen Diskusperlen mal verarbeiten, aber was zur Hölle passt dazu..." - die meisten Farben kombinieren sich einfach nicht damit. Denke aber, das transparente Dunkelrot passt meiner Meinung nach ganz gut... Und wieder eine Farbe weniger, sämtliche dunkelroten Perlen verarbeitet ;)
Ein ähnlicher Fall wie die transparenten Diskusperlen waren die dicken grünen (fast schon türkisen) Glasperlen - kombinieren sich nicht sonderlich gut mit irgendeiner anderen Glasfarbe, sind eigentlich überhaupt nicht meine Farbe... Zusätzlich hatte ich damals, als ich sie bestellt hatte, zwei "zusammengewachsene" dazu geschenkt bekommen. Zum Glück waren in der bunten Mischung handgedrehter Wickelglasperlen, die meistens die Grundlage meiner Ketten bilden, auch welche in fast dem gleichen Farbton - davon sind jetzt auch kaum welche mehr da ;)
Auch meine in Berleburg erstandene opakweiß/transparenthellblaue Glasperle musste natürlich endlich mal dran glauben. Natürlich (weil ich nicht so der Fan von knallig bunt bin, sondern schlichte zwei- bis dreifarbige Lösungen bevorzuge) mit weiteren opakweißen und transparenthellblauen Perlen ;)
Und da bei diesem wunderschönen sonnigen Frühlingswetter die hellgrünen Perlen so gut zu passen schienen, mussten die natürlich als letztes auch noch verarbeitet werden. Dazu boten sich die letzten paar kleinen weißen Glasperlen (die vorherige Kette hatte da nicht mehr viel über gelassen, da ich ja schon öfter damit gearbeitet habe) und die braunen Lavaperlen an. Im Gegensatz zu der in der Schmuckindustrie oft verwendeten schwarzen Lava (Herkunft z.B. Fuerteventura) ist braune tatsächlich gewandungstauglich, da sie z.B. aus der Eifel stammt und bereits in der Spätantike und im frühen Mittelalter zur Ergänzung von Glasperlenketten genutzt wurde.
Nach dieser Großaktion fangen meine Perlenvorräte doch deutlich an zu schrumpfen... Aber ich denke, es hat sich gelohnt.
Ich denke, in den nächsten Wochen habe ich wieder mehr Zeit zum Basteln, zwischen Arztterminen und Umzug blieb doch immer recht wenig Muße... Die ganzen halbfertigen Kleidungsstücke, die hier noch herumliegen, werden sich freuen ;)
Grüße aus dem sonnigen Sauerland
Raka
Mittwoch, 2. Februar 2011
Krankenhausergebnisse
Zwei Wochen Krankenhausaufenthalt - da wäre ich doch net ich, wenn ich die nicht als "Bastelurlaub" nutzen würde... Hier schonmal ein Teil der Ergebnisse, der Rest ist noch in Arbeit.
Für die Veranstaltungen arbeite ich zur Zeit an einer Nadelbinde-Stichübersicht, so dass sich Interessierte auch schon auf der Veranstaltung von der Vielseitigkeit dieser Technik überzeugen können. Die ersten 16 Musterstücke sind schon fertig:
Zwischendurch hatte ich einen kleinen Koller von "ich kann diese weiße Wolle nicht mehr sehen" und "warum hat das irgendwie jeder schonmal gemacht, nur ich nicht" und habe aus dem Rest der roten Wolle von der Stickerei im letzten Post ein Haarnetz genadelt. Das befindet sich mittlerweile im Besitz von Hathui.
Momentan in Arbeit sind (neben 13 weiteren Musterstücken) zwei Hemden für Sally, ein Kleid und ein Schultertuch für mich und die Borte für Sallys Umhang (ja, immernoch...). In wie weit sich letztere vom Rollstuhl aus weben lässt, werde ich wohl die nächsten Tage mal ausprobieren... Ansonsten erstmal weiternähen und -nadeln, die nächsten Zwischenstände folgen in Kürze ;)
Gruß,
Raka
Für die Veranstaltungen arbeite ich zur Zeit an einer Nadelbinde-Stichübersicht, so dass sich Interessierte auch schon auf der Veranstaltung von der Vielseitigkeit dieser Technik überzeugen können. Die ersten 16 Musterstücke sind schon fertig:
Zwischendurch hatte ich einen kleinen Koller von "ich kann diese weiße Wolle nicht mehr sehen" und "warum hat das irgendwie jeder schonmal gemacht, nur ich nicht" und habe aus dem Rest der roten Wolle von der Stickerei im letzten Post ein Haarnetz genadelt. Das befindet sich mittlerweile im Besitz von Hathui.
Momentan in Arbeit sind (neben 13 weiteren Musterstücken) zwei Hemden für Sally, ein Kleid und ein Schultertuch für mich und die Borte für Sallys Umhang (ja, immernoch...). In wie weit sich letztere vom Rollstuhl aus weben lässt, werde ich wohl die nächsten Tage mal ausprobieren... Ansonsten erstmal weiternähen und -nadeln, die nächsten Zwischenstände folgen in Kürze ;)
Gruß,
Raka
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